Es war einmal ein Tintenfisch namens Rintintin. Der lebte in einem fernen, fernen, fernen, feuchten Land namens Kalamarien. Dort wohnte er in einer großen Korallenstadt mit vielen bunten Fischen, Krebsen, netten Pflanzen und seiner Familie, bestehend aus seiner jüngeren Schwester Kiki, seinem Vater Octo und seiner Mutter Pussy. Rin war begeisterter Muschelist bei einer Band namens Los Calmares und sie standen am Scheideweg ihrer Karriere, was Vater Octo gar nicht gefiel:
„Mein Sohn, es wird langsam Zeit, dass du deine Kinderträume aufgibst und ein richtiger Oktopus wirst!“
„Aber Vater, ich möchte nicht in deine Saugnäpfe treten und Beamter bei der Meerespost werden.“
„Nicht? Was hast du denn vor? Möchtest ewig so ein Eierschaum bleiben?“
„Ich möchte gerne Muschelist sein und mit meiner Band erfolgreich werden. Die Chancen stehen gut!“
„Erfolgreich? Als Muschelist? Dieses ewige gekloppe mit Walhorn auf Muscheln? Aus dir soll doch mal was Richtiges werden. Bei mir im Amt suchen sie 8 armige Seetangstempler und du bringst die Tinte sogar selbst mit. Die nehmen dich mit Achtarmkuss!“
„Nein, ich werde Muschelist!“
„Blödsinn. Ich habe schon beim Sandbankleiter nachgefragt und du kannst Morgen bei Ebbe anfangen. Anfangs gibt’s nur 4 Fische am Tag, aber wenn du tüchtig und dir nicht zu schade bist, dir die Saugnäpfe schmutzig zu machen, kannst du es irgendwann, wie dein Vater, zu 12 Fischen bringen. Da hast du eine krisensichere Zukunft vor dir.“
„Wieso musst du immer über meinen Schnabel bestimmen, Vater. Ständig kommandierst du mich herum: ‚Friss dies nicht, saugnapf das nicht, man sprüht nicht mit Tinte auf andere Kalmare und so weiter. Lass mir mein Territorium…
„Territorium. So lange deine Arme in meiner Höhle…“
“Octo!“ mischte sich die Mutter ein. „Es reicht langsam. Du verlierst schon wieder Tinte, mein Lieber!“
„So, tu ich das? Das ist aber auch kein Wunder, schau dir doch an, was aus unserem Ei geworden ist. Dabei war er einst so niedlich. Dich wollte jeder fressen, Junge! Glaub‘s mir! Das bricht mir alle drei Herzen…“
„Jaja, ist schon gut, Vater. Ich probiere es. Doch wenn es nach 10 Gezeiten nicht klappt, ziehe ich mit meiner Band von Korallenriff zu Korallenriff und trete in den größten Höhlen dieses Meeres auf und werde der berühmteste Muschelist, den man je gesehen hat. Wenn ich mich nicht gerade tarne!“
„Nun gut, mein Junge. So soll es sein. 10 Gezeiten!“
So ging RinTinTin für 10 Gezeiten zur MeeresPost. Leider verlor er kurz darauf bei einem Haiangriff 2 Fangarme, was ihn jedoch nur noch mehr anspornte und ihn zu einem der erfolgreichsten Muschelisten in allen 7 Weltmeeren machte.
Ende