Solingen, Deutschland

Teil 1 – Die Welt hat auf ihn gewartet

Der Schergomane!

Teil 1

Die Welt hat auf ihn gewartet

Monduras ’16

(10 Jahres Edition)

 

Inhaltsverzeichnis

Züchtigung 01

Züchtigung 02

Züchtigung 03

Züchtigung 04

Züchtigung 05

Züchtigung 06

Züchtigung 07

Züchtigung 08

Züchtigung 09

Züchtigung 10

Züchtigung 11.

Züchtigung 12

Züchtigung 13

Züchtigung 14

Züchtigung 15

 

 

 

 

Züchtigung 01

Mit rotem Cape und Pilzekorb

Hüpft‘ ich zu Wald, von hier nach dort

Der Großmutter ein Ständchen singen

Und ihr leck‘re Pilze bringen

 

Da sah ich den Meister am Wegesrand steh‘n

Seinen Schergen ihn auf Knien anfleh‘n

Mit einem Hieb, wie konnte das sein?

Entriss er ihm Würde und Gebein

 

Die leere Hülle zu Boden fällt

Der Meister das Gerippe hält

Da wurd‘ mir klar, wozu ich gezeugt

Mein Kinn bis in den Dreck gebeugt

 

Der Meister erblickt mich Bückling im Dreck

Sogleich wirft er‘s Gerippe weg

„Aha, ein Neuer schickt sich an

Nun gut, komm her, zum Dienen ran“

 

„Natürlich der Herr, ohja, unbedingt“

Er sieht wie‘s kriechen gut gelingt

Der Meister schreitet erhaben herüber

Bleibt stehen und flüstert hernieder

 

„Na gut, du hast dich würdig erwiesen

Doch warn‘ ich dich vor lautem Niesen

Sonst reiß ich dir die Arme aus

Und ohrfeig‘ dir die Flausen raus

 

Jetzt streifst du deinen Umhang ab

Und läufst‘ mir nach, das nicht zu knapp

Ich schreit‘ voraus, du hinterher

So soll es sein, so will’s dein Herr“

 

Den Pilzkorb ließ ich einfach stehen

Ich wollte nur mit Meister gehen

Vergessen war mein altes Leben

Zum Dienen will ich alles geben

 

„Wohin führt der Weg uns, Meisterlein?“

„Schweig‘ still, du unwürd‘ges Getier

Ich glaub‘, dass ich dir bald die Zunge fixier‘

Und laufe gebückter Sei kleiner, sei klein“

 

Am Abend erreichten wir die Schenke

Der Meister zur Bar, ich an die Tränke

Doch als der Schenk kassieren wollt‘

Hat er den Meister angeprollt

 

„So, mein Scherg, schau zu und staun‘“

Da hat der Meister Schenk verhau‘n

Und als der Wirt uns „Diebe“ nannt

Hat Meister alles abgebrannt

 

Züchtigung 02

Die lodernden Flammen hinter sich lassend

Den Einsturz des Daches verpassend

Begaben sich Meister und Scherge zur Rast

Unter des Baumes Ast – ohne Hast

 

Da dürstet’s dem Meister nach Blut das verklumpt

Die Schergenzunge wird fixiert, er verstummt

Der Pein noch längst nicht Genüge getan

Bindet Meister am Aste die Zunge an

 

Am Morgen werde ich losgebunden

Die Nacht über schwebend den Schmerz verwunden

Die Zunge schwillt an und nässet sehr

Nicht drauf zu treten fällt mir schwer

 

Ein Dörflein erscheint, nach einer Mile

Der Meister befiehlt „Kriech‘ hin und berichte“

Nach Stunden zurück „Dort wohnen nur Wichte“

„Kriech‘ noch mal und sag‘ mir wie viele?“

 

„Diese Wichtelstadt nehmen wir ein

Unflätige Wichtel soll’n brennen, soll’n schrei’n

Die Restlichen formen ein achtbares Heer

Die Welt zu erobern fällt dann nicht mehr

Allzu großartig und überhaupt schwer“

 

Laut stürmen wir runter, den Hügel im Rücken

Bewaffnet mit Stöcken und einem Glas Mücken

„Ihr Wichtel, gebt auf, öffnet Tür, Tor und Spalten

Bei ’nem Drittel lass‘ ich dann auch Gnade walten“

 

Dann stehen wir keuchend und das Stadttor versagt

Was sich der Meister hat ausgedacht

Ein anderer Trick, überlegt über Nacht

Wird bis auf übermorgen vertagt

 

Troja hat praktisch die Vorlag‘ erbracht

Diese Geschichte kennt jedes Kind

Die ganze Nacht mit Nähen verbracht

Der Meister und sein Scherge im Rind

 

Die dämlichen Wichtel lassen uns ein

Die Unflät’gen brennen, die Anderen schrei’n

Übrig bleibt niemand, so auch kein Heer

Die Straßen voll brennendem Wichtelverkehr

 

„Scherge, die Wichtel war’n wirklich zu dumm

Gehörten doch glatt ins Aquarium

Um die Welt zu erobern brauchen wir Macht

Geld haben wir schon“, der Meister laut lacht

 

Häufig und gern wird ihm langweilig

Dann kommt es hart, wenn er mich sticht

Mit Messer, Nadel und Lanze recht gern

Schwert, Pieke, Dreizack und Morgenstern

 

Züchtigung 03

So begab es sich doch zu dieser Zeit

Bekannt hier und da, überall, weit und breit

Eine Stadt namens Rom mit viel Verkehr

Und schlechtem Blick auf’s Mittelmeer

 

Im schönsten Hotel übernachteten wir

Der Meister im Zimmer, ich zwischen Getier

Speis, Trank, Frauen, nur immer das Beste

Dem Meister mundet’s, für den Schergen die Reste

 

Sich aufgemacht nach Rom zu reisen

Des Schergen Leistung zu beweisen

Im Kolosseum mit Sklaven und Mooren

Bekämpfe ich Löwen und Gladiatoren

 

Die Stimmung ist stimmig, die Luft riecht nach Blut

Das freuet den Meister, das tut dem Herrn gut

Und ab und an, da schlürft er sein Bier

Und wirft voll Entzücken mit Splittern nach mir

 

Der Meister „Oh, welch ein schönes Spiel

Der Scherge kricht der Keile viel“

Doch als die ersten Tiere fallen

Hört man des Meisters Wut durchschallen

 

„Der Scherge kann noch geh‘n, oh schreck

Zieht dem Kerl die Beine weg“

Ein Gladiator kommt heran

und zeigt wie gut er schubsen kann

 

In trock‘nen Staub muss ich mich hüllen

Mit Sand sich meine Zahnlücken füllen

Er sucht mich zu treten, er sucht mich zu packen

Ich schnappe nach seinen verkrusteten Haken

 

Und als ich die Zähne salz’ges Fleisch ramme

Da schreit er als stünd‘ er in lodernder Flamme

„Mein eingewachs‘ner Nagel, du Hund“

Schon fällt er bewusstlos auf staubigen Grund

 

Zerschunden geh‘ ich als Sieger hervor

Mein Name grassiert im Jubelchor

„Die Ehr‘ gebührt nicht mir, oh nein

Sie gilt allein dem Meisterlein“

 

Züchtigung 04

Weiter im Takt, Rom lodert, die Stadt

Weil Scherg, wie einst Nero, gezündelt hat

In Jeru- und salem wird ausgeruht

Und Meister macht den Tunichtgut

 

Ein Holzkreuz hat sich schnell gefunden

Aus Spaß den Scherg daran gebunden

Die Leute bleiben plötzlich steh‘n

Lang keine Steinigung geseh‘n

 

In Richtung Süd, Südwest nach Plan

Kommt man in Ägypten an

„Das alten Volk werd‘ ich beglücken

Mit neuem Wissen gar verzücken

 

Hat man mein Genie erkannt

Werd‘ ich zum Präsident‘ ernannt

Und unbedingt und sowieso

Alsdann zum nächsten Pharao“

 

„Ich werde beweisen, die Welt ist ‘ne Scheibe

Scherg, reich mir’s Seil und die Käsereibe“

Von Pyra zu mide das Seil gespannt

Hoch über’m geist‘gen Tellerrand

 

Mit Sklavenhilfe mittig gebeugt

Die Schleuder von großer Erfinderkunst zeugt

Ein fliegender Scherge „Bin ich jetzt ein Held?“

Meister „Siehst du die Grenzen der Welt?“

 

Bewunderung hatte es ihm nicht eingebracht

Viel übler, wir wurden ausgelacht

Der Meister völlig aus der Fassung

Droht mit Schmerzen und Entlassung

 

„Scherge, alles deine Schuld

Es reicht, ich hatt’ genug Geduld

Steh‘ auf und sammle deine Knochen

Die Weltherrschaft werd‘ ich erpochen

 

Man wird mich feiern, zu mir beten

Mir die schmutz‘gen Füsse kneten

Wir gehen hin, wo’s Schergen gibt

Da, wo man mich, den Meister, liebt

 

Doch werd‘ ich nicht von selber laufen

Noch werd‘ ich mir ein Reittier kaufen

Der Sand ist heiß, die Füsse schwitzen

Ich werd‘ auf deinem Rücken sitzen“

 

’Ne Sandesdünenbiegung später

Knecht entdeckt Ein Übeltäter

Sein Herr beginnt schon tot zu welken

Und er versucht’s Kamel zu melken

 

„Scherg, stoppe hier, ich steige ab“

„Jawohl mein Meister, nicht zu knapp“

„Hey Sonderling, was machst du hier?“

„Tach, der Herr, ich melk‘ das Tier“

 

„Ich sehe, du bist Knecht von Stand“

„Mein Meister hat sich tot gerannt

300 Kilo, Fell bedeckt

Hat er den Wüstentod entdeckt

 

Vom hohen Norden sind wir her

Falsch abgebogen übers Meer“

Sie blicken ihm aufs lange Haar

„Dein Herr, er riecht schon sonderbar“

 

Der Knecht, er sieht verzweifelt aus

Reißt sich bereits die Haare raus

Da kommt dem Meister die Idee

Und auf ‘ner Wiese wächst der Klee

 

„Was mach ich bloß, was soll jetzt sein?“

Der Scherg „Ich werd sein Meisterlein“

„Ein Unterscherg’ wär’ gar nicht schlecht

Ab heute bist du unser Knecht“

„Is‘ recht“

 

Züchtigung 05

Ein Elch ist dumm, der Scherg noch dümmer

Des Knechtes Dummheit noch viel schlimmer

So sieht sie aus, die Hierarchie

Zum Meister werden beide nie

 

Der Scherge sich im Sande windet

Der Knecht sich seine Schuhe bindet

Der Meister über alle wacht

Falls einer muckt, dann gute Nacht

 

Ein Training für den Knecht allein

Er reibe sich mit Sande ein

Es zwickt und piekt, es reibt und schabt

Der Knecht scheint recht naturbegabt

 

Der Meister wird von Schlaf bedeckt

Der Scherge seinen Knecht aufweckt

„Knecht, bücke dich, ich reit’ auf dir

Jetzt bin ich Meister, du das Tier“

 

Am Morgen ziehen sie gen Westen

Der Meister tut den Schergen testen

Hält fest die Zügel in der Hand

So langsam ist Rom abgebrannt

 

Von Fern‘ seh’n sie die Hütten ragen

Knechts Rücken schmerzt, vom Kameltragen

Meister reitet hin zur Stadt

Im Schlepptau er die Schergen hat

 

Wir zieh‘n vorbei an Schädelstangen

Knochenbergen, toten Schlangen

Brustbein und Skorpionenschwänzen

Die Augen uns‘res Meisters glänzen

 

So wie wir auf die Stadt marschieren

Sieht er sich schon sein Volk regieren

Wir stoppen vor des Städtleins Tor

„Führt mich sofort dem König vor“

 

Schwarze Männer kommen ran

Aus den Hütten, noch mehr Wilde

Wilder Blick – die Lanzengilde

Scharr‘n sich um uns, Mann an Mann

 

Rüde stoßend, gest‘kulierend

Palaver hin, Palaver her

Auf einmal steh‘n wir stockstarr stierend

Vorm Oberhaupt hier vom Revier

 

Die Haut so schwarz wie nachts im Schwarzwald

Ein Grinsen wie Naturgewalt

Der Häuptling thront auf Elfenbein

Mit Suppenkellenzepterlein

 

Behängt mit ganz viel Knochenschmuck

Ein Oberschenkel steckt im Haar

Mit „Wir euch esse“ macht er Druck

Dann lacht er laut mit sieben Bar

 

Der Meister reckt ganz unverschreckt

die Kiefermuskeln und sagt keck

„Ich merke, ihr seid nicht sehr helle

drum reicht mir Macht und Suppenkelle“

 

Der Häuptling völlig außer sich

„Ugaba donga Ticktidopp“

Man rollt ‘nen Suppentopf herbei

„Ihr in Kessel, hopphopphopp“

 

Der Knecht „Ein Bad wär’ jetzt nicht schlecht“

Der Scherge „Das käm‘ mir nur recht“

Der Meister wehrt sich – Chancenlos

Man hört die Spülung eines Klos

 

So schwimm’n die Drei mitsamt Kamel

Im Suppentopf, paniert mit Mehl

Es brodelt, blubbert „Schmeckt nicht schlecht“

Der Meister wütet „Hör‘ ich recht?

 

Habs lang genug mit angeguckt

Die Lust vergeht mir mehr und mehr

Ich hab euch schonmal reingespuckt

Ihr trinkt sofort den Bottich leer“

 

Gesagt, getan, geschluckt, gekotzt

Der Meister mit uns beiden motzt

„Wenn ihr nicht in der Lage seid

Habt ihr eine Gemeinsamkeit“

 

Mit ganz viel wenig Fantasie

Schrie’n wir um Hilfe wie noch nie

Zum Glück kam uns die Kavall’rie

Mit Fallera und Fallerie

 

Der schwarze Mob wurd‘ fortgetrieben

Auch Meister sparte nicht an Hieben

Der General ließ uns verhaften

Und im Kasernenraum betrachten

 

Nach endlos gründlichster Befragung

Und ‘ner letzten Abschlusstagung

Erklärte man uns für verrückt

und wir wurden fortgeschickt

 

Nach Tagen unserer Dreisamkeit

War’n zwei von drei‘n den Meister leid

„Ich treib’s euch aus, los in den Sand

Ihr kriecht ab heute bis zum Strand“

 

Durch der Saharas trock‘ne Wüste

Waren’s Wochen bis zur Küste

Kamel gemolken, Schwiel‘n am Händchen

Wir merkten nicht, es war ein Männchen

 

Züchtigung 06

In einem Fischerdorf am Meer

Die Bäuche voll, die Köpfe leer

Der Meister unter Palmen lenzt

Des Schergen Schweiß gar silbrig glänzt

 

Anstatt der Knecht für alle fischt

Trinkt er des Meeres salz’ge Gischt

Hat wahrlich Dummheit angehäuft

Man sieht’s, wenn er im Kreise läuft

 

„Halt mir bloß die Palme ruhich“

„Meisterchen, das tue ich“

„Widersprich nicht, mir ist warm

Gleich hältst du sie mit einem Arm“

 

Doch als die Miete sich verteuert

Wird auf ‘nem Schifflein angeheuert

Der Meister bucht sich ‘ne Passage

Genehmigt sich gar Fußmassage

 

An Schergentickets wird gespart

Wir schuften lange, schuften hart

Der Knecht und ich, wir schrubben schon

Des Deckes Backbordposition

 

Bei Regen, Sturm und Wellengang

Klopf‘ ich an Meisters Koje an

„Oh Meister lasset Gnade walten

An Deck lässt sich schlecht Schlaf gestalten“

 

Der Knecht schaut weiter unbedarft

„Es klopft hier niemand ungestraft

Und tropft mir nicht den Boden voll

Sonst spürt ihr gleich des Meisters Groll

 

Ihr Landratten schlaft im Ausguck

Und wehe ich hör einen Muck“

Die Nacht war hart und bitterkalt

und nass und voll Naturgewalt

 

So fahr‘n wir Drei zum Westen hin

Mit viel Verstand und wenig Sinn

Der Knecht zählt Wellen, dumm gebor‘n

Hat sich verzählt, beginnt von vorn

 

Land in Sicht im Morgenlichte

„Scherg, schwimm‘ hin und dann berichte“

Ich zum Knecht „Ich wusst es fast“

Der Knecht meint nur „…die Zwei verpasst…“

 

Züchtigung 07

„So ihr Schergen, das ist unser Ziel

Dummgeborene gibt es hier viel

Mit diesem Spiegel werd‘ ich Gott sein

Denn ich fang‘ mir ihre Seelen ein“

 

Und eines Morgens stand es da

Ein Inkakind mit krausem Haar

Von seinen Eltern fortgeschickt

Zu bringen Stockfisch, aufgepickt

 

Der Scherge blickt auf dunkle Haut

Er nicht so recht dem Blick vertraut

Da kommen and‘re aus dem Busch

Mit viel Getrommel und ‘nem Tusch

 

Der Meister springt mit garst’ger Hast

Auf seine Füsse und erblasst

Jetzt muss der Spiegel Rettung sein

Er schüchtert und fängt Seelen ein

 

Die Ein- und Zwei- und Dreigebor‘nen

Werfen sich auf Rosendornen

„Haha, ihr Wilden gebt gut Acht

Hab euch um eure Seel‘n gebracht“

 

Der Scherge „Die sind jetzt wie wir“

Der Knecht wacht auf und stinkt wie ‘n Tier

Der Meister sagt „Tragt mich jetzt heim

In euer kleines Dörfelein“

 

Das Dorf liegt in den tiefsten Anden

Wo wir den gold‘nen Reichtum fanden

War größer als wie wo gedacht

Mensch, was ham wir Drei gelacht

 

Der Meister glücklich, Herr der Welt

Er blickt wie aus dem Ei gepellt

Doch Missgeschick, das war doch klar

Passiert ihm mit der Schergenschar

 

Denn eines Tages wagt der Knecht

Was unser‘m Meister gar nicht recht

Er nimmt den Spiegel und spiegliert

was da so ums Eck passiert

 

Da rennt ein Inka ihm zur Hand

Der Spiegel bricht, von Rand zu Rand

Der Meister will noch Seelen fangen

Da ist ihm einer abgegangen

 

Zerbroch’ner Spiegel, armer Knecht

So ist’s dem Schergen allzu recht

Die Inka außer Rand und Band

Schubsen uns zur Bergeskant

 

Mit weitem Wurf von Berges Spitze

Fall’n wir Drei in Tales Ritze

Im Fluss gelandet, abserviert

Die Welt bleibt weiter unregiert

 

Züchtigung 08

Ernüchtert zieht Meister Bilanz

Sein Ego trögt ‘nen Dornenkranz

Zweimalig keine Weltherrschaft

Des Meisters Antriebskraft erschlafft

 

Doch nur für kurz und nur für knapp

Dem Deprifant das Köpfchen ab

Nach zwei Tagen trübem Sinn

Stellt Meister sich gar kraftvoll hin

 

„Ab jetzt ist Schluss mit Sympathie

Und Knecht und Schergen-Anarchie“

So langsam muss er sich gesteh’n

Schon lang kein‘ Schergenschmerz geseh’n

 

„Sooo, Ihr Schergen jetzt kommt her

Mein Name nicht von ungefähr

Ich bin der Meister, auf die Knie

So schaurig schmerzhaft wie noch nie“

 

Ich beuge mich, ich duck’ mich klein

Der Meister prügelt auf mich ein

Der Knecht, er lacht sich insgeheim

Da bricht’s ihm glatt das Nasenbein

 

Ich grab wie ’n Wurm, ich grab mich ein

Auf das Geheiß des Meisterlein

Der Knecht ist schlecht als Vögelein

Er fällt vom Baum wie ’n Stein in ’n Rhein

 

Im Baume hängt ein Bienennest

Der Scherge mit dem Stock – Klopftest

Der Meister sich in Deckung duckt

Der Knecht sofort ‘ne Biene schluckt

 

Dann wird es Abend, es wird dunkel

Der Knecht reibt sich sein Großfurunkel

Mit Kotabsond’rung ist’s vorbei

Die Biene kommt aus Rückwärts frei

 

Der nächste Tag bringt Neuigkeit

Kein Knecht, kein Scherge weit und breit

„Verdammt, die ham’ sich fortgemacht

Wenn ich die krieg‘, dann Schluss mit sacht

und gute Nacht“

 

Züchtigung 09

Allein zieht Meister durch den Wald

Er wird schnell müde, ihm wird kalt

„Der Schergen Schuld. Ich muss selbst laufen

Sonst konnt’ ich in der Sänfte saufen“

 

Über Stock und über Stein

Stolpert unser Meisterlein

Doch die Gedanken schweifen ab

„…die Lumpen bring‘ ich schon auf Trapp…“

 

Im Selbstgespräch schwingt er die Gehrt‘

Der Brandwein wird noch schnell geleert

„…Unzählig‘ Dinge könn’ sie schlucken

Nie wieder Chance aufzumucken…“

 

Da biegt der Meister fälschlich um

Läuft gegen einen Mann, recht krumm

Der alte Mann zu Boden fällt

Der Meister seine Gehrte hält

 

„Du Schurke stehst im Weg umher

Siehst Du nicht, ich bin Ge-lehr-ter

Komm‘ hoch, hör‘ auf den Staub zu plätten

Ich werd‘ dir deinen Buckel glätten“

 

Zu tief gezielt, schlecht abgeschätzt

Die Gehrte schon recht abgewetzt

Und wie’s dem Alten nicht gefällt

Kricht er, nicht schlecht, den Steiß geprellt

 

Der Meister lacht, der Schurke schaut

Und stöhnt schon laut, wenn Meister haut

Dann nimmt er seinen Schurken mit

„Dich machen wir zum Dienen fit“

 

Frisch bestriemt, rotweiß gestreift

Wird er vom Meister mitgeschleift

Auf des nächsten Städtleins Markt

Die Gehrt’ hat sich im Ohr verhakt

 

Auf einmal hört man Jemand’ rufen

Meister, kommt und schwingt die Hufen

Ich kenne euch, doch ihr mich nicht

Auf euren Zorn bin ich erpicht“

 

„Mein Zorn, der wird dir Lehre sein

Quatsch‘ mich so an, ich brech‘ dir’s Bein

Ich werfe dich auf Kopfsteins Pflaster,

du tolldreistunverschämter Kasper“

 

Recht unbeeindruckt schaut der Wicht

Er sollte zittern, tut es nicht

Vielmehr stolziert er um den Meister

und offeriert nur Scheibenkleister

 

„Nicht so hastig, guter Mann

Sonst tu‘ ich was den Schergen an

Sie weilen gar in meiner Macht

Hab sie entführet über Nacht

 

Denn euer Ruf eilt‘ euch voraus

und klopfte an mein Burgenhaus

Ich bin der König dieses Reichs

Tracht’ nach des Züchtigungentestvergleichs

 

Nun hört mir zu und zeigt Vernunft

Auch ich bin Könner eurer Zunft

Erkämpf‘ die Schergen, kämpf‘ sie frei

Beim Marterfest mit Haferbrei“

 

Der Meister denkt, zu Boden blickt

Dem Schurken schwant’s und er erschrickt

Die Gehrte zischt und das im Nu

„So kämpfen wir ums Reich dazu“

 

Züchtigung 10

So sollt‘ es sein, so kam es auch

Gemüsesuppe mit Schnittlauch

Die letzte Mahlzeit, Schurk’ ist bleich

Vorm Wettkampf um das Königreich

 

Die Menschen aus dem ganzen Land

Kommen geschwommen, -flogen, -rannt

Für den Pöbel Brot und Spiele

Es knarzt die Bohle in der Diele

 

Der Burghof ist schon brechend voll

Die Narrenband spielt Dur und Moll

Artistenhenker laufen auf

Die Fahnen weh’n im Fahnenlauf

 

Von den Dächern laut‘ Trompeten

Ein Mann kratzt Reste von Geräten

Der König steigt aufs Podium

Der Schurke liegt nur faul herum

 

Der Meister seine Gehrte wetzt

Der Schurk‘ wird auf den Hof gehetzt

Der König seine Rede schwingt

Und überhaupt und unbedingt

 

Da geht es los, der Schurke schreit

Er wartet auf das letzt’ Geleit

Der Meister steht auf seinem Rücken

Nahtlos grinsend, ohne Lücken

 

Der König an der Reihe ist

Sehr ausgekocht, mit Tück’ und List

Er ackert und er stöhnt und schwitzt

Der Freiwill’ge am Boden sitzt

 

Mit Peitsche und auch Morgenstern

So mag er’s sehr, so hat er’s gern

Der Tölpel am Ohrläppchen trieft

Mensch, König was seid Ihr gewieft

 

Der Meister in der zweiten Runde

Jetzt ist er dran, der Mann der Stunde

Der Schurk‘ schon Furchtbares erahnt

Wird durch das Publikum gewarnt

 

Schurk‘ gerupft wie ‘n totes Huhn

Doch Meister hat noch viel zu tun

Nun zu Punkt 3 auf seiner Liste

„Ab in die Skorpionenkiste“

 

Das Publikum, es raunt und schreit

Voll über Überschwänglichkeit

Ei, was für eine tolle Show

Schurk’ und Meister, Go, Go, Go

 

Der König setzt zum Zweiten an

„Jetzt, Tölpel, wird dir widerfahr’n,

Was noch keiner überstanden“

Tölpel schaut auf die Girlanden

 

Da rollt man es hinein, das Ding

Man hört das Knarren und ein Pling

Schon steht es auf des Bürgleins Platz

Ein Katapult mit Holzaufsatz

 

Der Tölpel wird positioniert

Mit ‘nem Salatblatt gar garniert

Gespannte Schleuder ist bereit

Mit einem Zack fliegt er recht weit

 

Das Publikum, es tost und rast

Der Meister hat verloren – fast

Er legt den Schurken auf’s Gerät

Stellt ein und spricht ein leis‘ Gebet

 

„Noch geb’ ich mich nicht als geschlagen

Wer so was sagt, der soll es wagen

Dem zeig‘ ich, wo der Hammer hängt

Hirn verknotet, Hals verrenkt“

 

Der König saget „Also gut

Meister, ihr habt wirklich Mut

Drum lasst uns seh’n, wer weiter fliegt“

Der Schurke schon ‘nen Anfall kriegt

 

Fluchs den Hebel umgelegt

Der Schurke mit viel Schwung – er fliegt

Und durch des Buckels Unterdruck

Fliegt er viel weiter – König „schluck“

 

Das Publikum, es feiert ihn

Den Meister aller Anarchien

Der König nicht mehr König ist

Der Meister seinen Scherg vermisst

 

Im stickigen Gewölbekeller

Haferbrei auf schmutz‘gem Teller

Sitzen Knecht und Scherg‘ zu Boden

Angebunden an den Fortpflanzungssäckchen

 

Man führt sie in die große Halle

Und löst ihnen die Säckchenschnalle

„Meister“ beide aufgeregt

Der Meister zeigt sich leicht bewegt

 

Gebieterisch sitzt er zu Thron

„Ach, Scherg‘ und Knecht ich dachte schon

Des Nächtens wärt ihr fort gewandelt,

Weil ich euch zu gut behandelt“

 

Züchtigung 11

Er räkelt sich und hockt sich nieder

Er strecket sich, verrenkt die Glieder

Er ist der Meister und auch König

Doch zu regieren gibt’s recht wenig

 

Die Langeweile ihn schwer plagt

Ein Staatsbankett wird gar vertagt

Da kommt ihm rettend die Idee

„Ein Scherg, ein Knecht, ein Fischfilet“

 

Mit Hilf‘ modernster Alchemie

Wird’s Schergen geben wie noch nie

Im Keller seines neuen Heim‘

Gärt des Planes gold‘ner Keim

 

„Die Lenzerei hat jäh ein Ende

Ihr Schergen streckt sofort die Hände

Mit eurer D und N und A

Entsteht ‘ne neue Schergenschar

 

Die ganze Welt wird meine sein

Mit Haut und Haar und Hammelbein

Mit einem Schnipp und einem Schnapp

Mach’ ich euch Fingerkuppen ab“

 

Er schnappt sie sich mit einer Zang’

Sie rutschen sacht am Glas entlang

Nährflüssigkeit hinzu gegossen

Schon bald sieht man schon Rückenflossen

 

Ein halbes Jahr streicht durch den Keller

Die Kerzen brennen nachts noch heller

So wachsen zehn Stück an der Zahl

Der Schergen gar phänomenal

 

Züchtigung 12

Der Meister kommt, schaut auf den Knecht

Der Knecht schaut aus wie ’n trock‘ner Hecht

Ich, Scherge hab schon Schmerz geleckt

Es schmeckt

 

Zur Demut leg‘ ich mich flach hin

Brackig‘ Wasser klebt am Kinn

Der Meister nickt gebieterisch

Wie beim Dinee am Gabentisch

 

Ich winde mich, ich blick‘ hinauf

Der Meister, er tritt auf mich drauf

Ich blick‘ hinab, in eine Pfütze

Der Knecht schöpft Wasser, mit der Mütze

 

Dann grinst er frech und setzt sie auf

„Herunter rinnt es, nicht hinauf“

Er glotzt verdutzt, hätt’s nicht gedacht

Und hat sich einen Ast gelacht

 

Dann tritt der Meister hin zum Kessel

Es riecht nach Minze und Brennnessel

Er rührt mit seiner großen Kelle

Im Schergenbottich, auf die schnelle

 

„Haha, die Schergenbrut erwacht

Hab sie zum ’rumsklaven gemacht

Sie werden dienen wie ihr zwei“

Der Knecht „Juhu, jetzt sind wir drei“

 

Da holt der Meister aus zum Schlag

Ein Kellenschlag, der scheppern mag

Der Knecht hält sich die rote Wange

Und fällt über die Kuppenzange

 

Er wankt, er kippt, der Bottich auch

Die Brutstätte in Schall und Rauch

Der Knecht, sich keiner Schuld bewusst

Der Meister schreit „Welch ein Verlust“

 

Halbfert’ge Leiber kriechen gar

Als nackig, nasse Schergenschar

Den Kellerboden feucht entlang

Und üben den aufrechten Gang

 

So recht mag es doch nicht gelingen

Als Tiere woll‘n sie sich verdingen

Sie schnauben, grunzen, atmen schwer

Sie kriechen, krabbeln hin und her

 

Der Meister bückt sich, starrt sie an

Er schwitzt und hofft so gut er kann

„Hört mich an, ihr Kinderlein

Ihr sollt meine Armeen sein“

 

Sie schau’n ihn an und schauen weg

Denn da bewegt sich was im Eck

Da hat sich Meister aufgebäumt

„Oh nein, sie sind der Dummheit Freund“

 

Nach ein paar Wochen ist es klar

Da geht nix mit der Schergenschar

Sie spielen mit dem Knecht im Garten

Verstecken sich und er muss warten

 

Der Meister „Scherg ich resignier‘“

Der Scherge „Bringt es zu Papier

Ein jeder möchte Zeuge sein

Bei der Geschicht’ des Meisterlein“

 

Züchtigung 13

Eines Tages klopft’s am Kerker

Ich schaue auf „Oh, ein Berserker“

Ich dreh‘ mich um und stoß‘ dem Knecht

Vors Schienenbein – er hört recht schlecht

 

Dahinter kommt der Meister vor

Beugt sich zu mir, schreit mir ins Ohr

„Was? Ihr sitzt? Das darf nicht sein

Ihr wart wohl schon zu lang allein?

 

Das wird sich ändern, gebt gut Acht

Ich hab‘ euch Bersy mitgebracht

Und während ich auf Reisen bin

Streckt ihr IHM die Wangen hin

 

Bersy, stell’ die Kreuze auf

Bring‘ die Beiden hoch hinauf

Die Nägel liegen in der Ecke,

Folterwerkzeug, Atemsäcke“

 

Und so begab sich unser Meister

Mit Gefluch’ und Scheibenkleister

Auf Reisen zu des Wissens Saft

Für die verdiente Weltherrschaft

 

Der Mund geschwollen, Augen dick,

Der Bersy zeigt sein Schmerzgeschick

Mit Zang‘ und Hammer, Streckers Bank

Zieht er uns uns‘re Glieder lank

 

So geht das über ein, zwei Wochen

Bei jedem Schritt knacken die Knochen

Au, welch ein Spaß, gern noch einmal

Des Schergen Lust, des Knechtes Qual

 

Da öffnet sich die Kellertür

Herein der Meister, ab dafür

„Haha, ihr Schergen, bin zurück“

Der Knecht, er keucht „…oh, welch ein Glück“

 

„Bersy, mach‘ nun eine Paus‘

Doch spann‘ zuerst die Köpfe aus“

„Knecht, dir sei ab jetzt verliehen,

Was Gott dir nicht hat angediehen

 

Tritt näher, trinke diesen Saft

Der Wissenssaft, der Wissen schafft

Und deine Klugheit wird erfinden

Die Macht der Welt an mich zu binden“

 

Er trinkt den Saft und es gedeiht

Was Meister hat pro-offe-zeiht

Der Knechte spricht „Mein Neocortex“

Und mit Spucke macht er ‘n Klecks

 

Er windet sich auf hartem Boden

Erzählt uns was von Antipoden

Die Schläfen pochen, Adern schwellen

In die Schuhe macht er Dellen

 

Da springt er auf und saget dann

Was er doch gar nicht sagen kann

„E ist gleich MC zum Quadrat

Und Quarks und Co. gibt’s in der Tat

 

Ich fühle mich total befreit

Vom Schleier meiner Dümmlichkeit“

Der Meister „Denke, sage mir

Welch’ Maschine brauch‘ ich hier?“

 

Und da beginnt der Knecht zu zucken

Die Augen dreh‘n sich, Glieder rucken

Der Meister schreit dem Knecht ins Hirn

Der Knecht zeichnet ein Dreigestirn

 

In unser‘n nassen Kellersand

Und läuft danach gegen die Wand

Der Meister tobt, der Scherge lacht

Die Wirkung hat sich fortgemacht

 

Der Meister brüllt „Los, sage mir

Was heißt das, was ist los mit dir?“

Der Knecht sitzt mit gestauchtem Hals

Und sagt nur „UFF“ aufgrund des Falls

 

Der Meister ist total empört

Der Knecht hockt ecklich, voll verstört

Und weiß nicht, was mit ihm geschah

Er weiß gar nichts; wie’s vorher war

 

Drum hocke ich und Meister sitzt

Im Garten grübelnd, nein, er schwitzt

Und sagt zu mir „Nun gut, mein Tier

Schreib‘ die Geschichte auf Papier“

 

Züchtigung 14

Ich geh zum Knecht und bring‘ ihm Kunde

Er schnappt nach Fliegen mit dem Munde

Nun, er versucht’s, so gut es geht

Bis Schweiß ihm auf der Stirne steht

 

„Verdammt, davon werd’ ich nicht satt

Ich mach‘ hier gleich ‘ne Schabe platt

Und mische sie in den Salat

Zu den Schnecken – frisch gegart“

 

Dann hüstelt er und kränkelt rum

Benimmt sich wie ein Unikum

Speichelfäden zieh’n vom Kinn

Er fiebert stark und legt sich hin

 

„Knecht“, sag ich „dein Auftrag ist…

Ich schreib’s dir auf, denn Du vergisst

Doch sowieso, was du tun sollst

Sobald du dich im Schmutze rollst“

 

Ich reiche ihm den Auftragsschein

„Hier ist der Zettel, schau ihn an“

Er blickt zurück und meint gar „Nein

Ich merk‘, dass ich nicht lesen kann“

 

„Der Meister ist gar schlimm erkrankt

Er hat sich mit dem Arzt geeinigt

Die Diagnose Unterpeinigt

Da hat er nur nach dir verlangt“

 

Die Tür bricht auf, er bricht herein

Zertrümmert des Knechts Schienenbein

Der Meister steht auf Knechtes Kopf

Die Brust schwellt an; ein Hosenknopf

 

„Haha, da bin ich, ihr seid da

Ein Knecht, ein Scherg, wie wunderbar

Mir kamen da recht gut’ Ideen

In neuen Sprachen sollt ihr flehen“

 

Unzählig seine Spielchen sind

Der Dauer auch recht unbestimmt

Es waren sicher 20 Stunden

Doch Meister zog noch seine Runden

 

Dann lässt er ab, das Blut gerinnt

Geboren ist des Meisters Kind

Die Weltherrschaft zum Greifen nah

Jetzt erstmal essen, ist doch klar

 

Züchtigung 15

Die Wochen streichen in das Land

Der Scherg hat sich die Hand verbrannt

Denn wie wir und ihr alle wisst

Das Feuer Schergleins Laster ist

 

Der Meister voller Ungeduld

Schlägt mit den Fäusten auf sein Pult

Er fertigt rasch, er bastelt schnell

Ein Unterbau, ein Drahtgestell

 

Er isst nicht, schläft nicht, ruht nicht aus

Er ist besessen wie einst Klaus

Und dann ist’s fertig, abends spät

Ein Vakuumverdichtungsg’rät

 

Trium- und 4rend steht er da

Der Mondschein auf der Whiskeybar

Berauschte Sinne, ohne Kraft

Legt er sich in den eignen Saft

 

„Bringt mir Kohle, karrt sie her

Von Land und Luft und Mittelmeer

Die Weltherrschaft ohne Gewalt

Gar kein Problem, ich kauf‘ sie halt“

 

Mit Kohle und seinem Gerät

Der Meister seine Hand verdreht

Das Dingen ächzet und es kracht

Ein Diamant, wer hätt’s gedacht

 

So presst er eine Woche lang

Bis die Maschine nicht mehr kann

20 Diamanten schon

Hält er in Händen, ist sein Lohn

 

So woll’n wir schlafen, tief und fest

Doch Knecht schnarcht wie die schwarze Pest

Ich am Boden Glieder recke

Bis ein Zündholz ich entdecke

 

Ein Scheppern, Tosen, Harngedrang

Die Hühner fangen’s Sterben an

Da hat der Scherge in der Nacht

Des Meisters Schlösslein fortgemacht

 

Bis auf die Mauern abgebrannt

Der Meister ringt um den Verstand

Die Diamanten, das Gerät

Von jetzt auf gleich in Rauch aufgeht

 

Dem Volke wird es langsam bunt

Mit unser‘m Meister, Rind und Hund

Sie jagen uns aus ihrem Land

Kein König, Schloss, kein Diamant

 

 

ENDE

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